Oldenb. Erinnerungsorte des I. Weltkriegs

Das „Thema“ Erster Weltkrieg wurde vielfach behandelt; ob in wissenschaftlicher Buchform oder als Beiträge zur Lokalforschung. Kaum jemand kennt jedoch die Denkmäler an die Gefallenen des I. Weltkrieges hier in Oldenburg. Hier eine (vorläufige) Zusammenstellung mit den ermittelbaren Daten ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


Zitiervorschlag für diese Webseite
Martin J. Schmid : Oldenburger Erinnerungsorte des I. Weltkriegs.
Webressource: https://schmid-ol.de/?page_id=1092, 10. Mai 2023.


Innenstadt
Bahnhof / Fürstenbau
-für die gefallenen Eisenbahner der Großherzoglich Oldenburgischen Eisenhahn
– seit 1926 (Einweihung am 21.11.1926) bestand ein separates Ehrenmal, welches etwas in Höhe des heutigen Eingangs zur Gastronomie stand (Viertel-Rund-Anlage) mit vermutlicher Aufschrift: ZUM / GEDÄCHTNIS / DER IM WELTKRIEGE / 1914-1918 / GEFALLENEN / ANGEHÖRIGEN DER / OLDENBURGISCHEN / STAATSBAHNEN.
„Von den vielen Möglichkeiten einer Heldenehrung wurde einer Gedenktafel der Vorzug gegeben und als Ausstellungsort derselben die westliche Ecke des Bahnhofsgärtchens beim Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs Oldenburg ausgewählt. Durch Abstufung der Ecke der Umfassungsmauer dieses Gärtchens wurde eine größere zurückliegende Fläche geschaffen, welche die mit einem plastischen Flügelrad geschmückte Tafel aus Muschelkalk-Blaubank aufnimmt; die Zwischenräume zwischen den Pfeilern, welche die durchlaufende Pergola tragen, sind mit je 3 Lanzen aus Bronze-Guß ausgefüllt. Der Zusammenklang der drei neutralen Farben von Klinker, Muschelkalk und Bronze gibt dem Denkmal den ernsten Charakter seiner Zweckbestimmung. Ein blumengeschmücktes Beet vor dem Gedenkstein welches durch eine niedrige ebenfalls bronzene Einfriedung auf Basaltlava-Sockel nach dem Fußsteig zu begrenzt wird, belebt die Strenge der gesamten Anlage. Der Entwurf stammt von der Meisterhand des Reichsbahnrats Langewald. Die Bild- und Steinhauerarbeit lieferte die hiesige Firma Bernhard Högl, Lanzen und Gitter wurden von dem Bremer Bronzegießer Fritz Kallmeyer hergestellt und die Maurerarbeiten besorgte Maurermeister Heinrich Schelling in Oldenburg. In einer Kupferhülle – zwischen Wand- und Gedenkplatte eingemauert – sind auf mehreren Pergamentblättern die Namen der 330 Gefallenen aufgezeichnet, deren Verlust die hiesige Reichsbahndirektion zu beklagen hat.“ (NfSuL, 22.11.1926)
Abbruch dieses Denkmals spätestens November 1960.


– Einweihung der aktuell am Fürstenbau angebrachten Tafel am 17. November 1957 mit Erweiterung des Gedächtnis an die Toten des II. Weltkrieges
<Link>
(NfSuL, 20. & 22.11.1926; NWZ, 18. November 1957; Ahrens/Wiechmann/Saul 2014, Seite 63)


Innenstadt
Pferdemarkt (ehem. Bahnbetriebswerk)
Donnerschweer Straße
<Link>


Innenstadt
Stau (genauer Standort unbekannt)
ehemaliges Landesfinanzamt
– Denkmal für Gefallene der Finanzverwaltung und des Zolls
– Einweihung am Totensonntag (23. November) 1924
– 1931 noch vorhanden
heute noch vorhanden? Infos bitte an mich: Kontakt


Innenstadt
Poststraße 1-3
ehem. Hauptpostamt
– am 29. Oktober 1922 eingeweihtes Ehrenmal für 34 gefallene Angehörige der Postverwaltung in der Schalterhalle der alten Hauptpost
– Entwurf von Regierungsbaurat Ritter
– Ausführung von Fa. Högl in Cottarer Sandstein
Aufschrift:

„Zum Andenken der im Weltkriege 1914-1918 gefallenen Postbeamten
[es folgen die Namen der 34 gefallenen Postbeamten]
Ehrwürdig bleibe uns ihre Treue!“

– offenbar beim Umbau 1957-1959 aus der Schalterhalle entfernt; eine neue Gedenktafel sollte in der neuen Schalterhalle angebracht werden
– war 1970 noch vorhanden und wurde in das neue Hauptpostamt transferiert, jedoch spätestens seit 1998 im Zuge der Privatisierung der Bundespost verschollen
heute noch vorhanden? Infos bitte an mich: Kontakt


Innenstadt
Damm 1
– ehemaliges Prinzenpalais
– ehemaliges Gymnasium
– Holztafel für die gefallenen Schüler und Lehrer des Gymnasium; 4 Lehrer, 79 Schüler
– Ausstellung der Tafel im Dezember 1921 in der Stallingschen Buchhandlung am Theaterwall
– Künster Günther Martin (ehemaliger Schüler des Gymnasium; Sohn des Museumsdir. Geheimrat Martin)
– Einweihung am 25. April 1922
„… [Martin] hat dem bildnerischen Schmuck der Tafel den Auferstehungsgedanken zugrunde gelegt, indem er einen Engel mit erhobenen Händen zwei Jünglinge auferwachen läßt, deren Glieder sich nur kangsam aus der Todesmattigkeit zu lösen scheinen.“ (NfSuL, 11.12.1921)
– die Taffel befand sich im Treppenhaus des ehemaligen Gymnasiums; sie soll sich heute noch im Alten Gymnasium befinden.
(NWZ, 23.10.2013; NfSuL, 18.04., 21.05.1922)

Auf der Rückseite des Gebäudes Damm 1 ist eine Erinnerungstafel angebracht, die an die 469 hier im damaligen Lazarett behandelten Soldaten erinnert, die hier „Aufnahme und Heilung“ fanden.
Am 29. April 1916 wurde im Hinterhof eine „Gedächtniseiche“ gepflanzt. (NfSuL, 30.04.1916)

Prinzenpalais


Innenstadt
Peterstraße
ehemalige Synagoge
Gedenktafeln-Synagoge-markiert
Bereits am 13. Mai 1915 fasste der jüdische Landesgemeinderat den Beschluss eine „Erinnerungstafel“ anfertigen zu lassen. Ein „künstlerischer Entwurf“ von Rudolf Michelsen wurde befürwortet. Im Januar 1916 wurde die erste Tafel in einem Schaufenster in der Gaststraße gezeigt. Sie enthielt ein elektrisches Licht im oberen Bereich, das zum Gedächtnis der Verstorbenen an deren Todesdatum entzündet werden sollte. (Quelle) Diese Tafel war aus gebeiztem Eichenholz mit echter Goldverzierung und trug laut Knufinke die Inschrift „Sie haben gestritten und sind gestorben fürs Vaterland und fürs Judentum“ (Quelle; dort auch eine Abbildung!). Auf dieser Abbildung ist der goldverzierte Text „EHRENTAFEL / Den Heldentod fürs Vaterland starben“ sowie die hebräische Segensformel T.N.Z.B.H. (Ihre Seelen mögen eingebettet sein in das Bündel des Lebens) deutlich zu lesen. Diese erste Gendenktafel ist bereits während des Weltkrieges, im Jahr 1916, eingeweiht worden, was diese Tafel als eine der ersten Tafeln dieser Art in Deutschland qualifiziert. (Quelle).
Am 30. Dezember 1918 fand eine Gedächtnisfeier für die „nahezu 30“ jüdischen Gefallenen des Oldenburger Landes in der Synagoge statt (Quelle). Der ehemalige Landesrabbiner Trepp erinnert sich wie folgt an die Tafeln: „An der Vorderwand hingen zwei große, ebenfalls holzgeschnitzte Tafeln, von denen die eine das Gebet für das Vaterland enthielt, die andere die Namen der Kriegsgefallenen von 1914-1918 verewigte.“ (Trepp 1965, S. 33)
Sie befanden sich bis zum 9.-10. November 1938 rechts und links vom Thoraschreins und wurde bei dem November-Pogromen vernichtet.
Fünf jüdische Oldenburger sind im I. Weltkrieg gefallen: Gustav Berlowitz, Hugo Kugelmann, Leopold Meyer, Adolf Meyerhoff und Rudolf de Vries. Im gesamten Land Oldenburg schwanken die Zahlen zwischen 25 und „nahezu“ 30 Opfern.
Auf dem alten jüdischen Friedhof in Oldenburg befindet sich ein Grabstein für Alfred Weinberg (1897-1917) mit der Aufschrift: „… schw. verw. an d. Westfront starb er als Opfer des Weltkrieges im Lazarett zu Frankfurt a./M. am 1. Mai 1917“. Er und seine Familie wohnte in Oldenburg, Brüderstraße 30. Weiterhin befindet sich eine Gedenktafel „Zum Andenken an unseren für das Vaterland gefallenen unvergesslichen Sohn u. Bruder Max Wallheimer“ (1896-1917) (Hildesheim) auf diesem Friedhof.
(Der Israelit, 18.5.1915; NfSuL, 31.12.1918)


Innenstadt
Peterstraße 41
Garnisonkirche
1) Der Verein ehemaliger 91er (Oldenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 91) stiftete im November 1920 eine Gedächtnistafel; Weiteres unbekannt. (NfSuL, 22.11.1920)
2) Der Gardeverein/Marineverein enthüllte am 5. Mai 1921 eine Gedenktafel in der Garnisonkiche. Eine Eiche-Tafel von Bildhauer Stückner mit Eichenkranz geschmückt und den Namen der 8 gefallenen Mitglieder und der Inschrift „Den Tapfersten des Gardevereins Oldenburg“. (NfSuL, 4. & 6.5.1921)
3) Der Verein ehemaliger Jäger und Schützen stiftete eine Gedenktafel, die in der Garnisonkirche angebracht wurde (8 Gefallene)
„Die Gedenktafel stellt ein hübsches Werk in Eichenschnitzerei dar. Sie trägt oben einen lorbeerumsäumten Tschako [Kopfbedeckung]; die Namen sind seitwärts von geschnitztem Eichenlaub umsäumt. Hergestellt wurde die Tafel von Bildhauer Wernicke.“ (NfSuL, 27.2.1922)
4) Der Kampfgenossenverein Oldenburg stiftete eine Gedenktafel, die am 30. April 1922 in der Garnisonkirche eingeweiht wurde. (NfSuL, 26.4.1922) Sie wurde vorher im Schaufenster der Fa. Gehrels ausgestellt (NfSuL, 8.5.1922). Anfertigung Wilhelm Kaufmann (NfSuL, 9.5.1922).
5) <Link – aktuelle Tafel an der Außenmauer Straßenseite>


Innenstadt
Katholische Kirche St. Peter
Peterstraße 20
– rechte Seite des Turmeingangs
– Gedenktafel mit den Namen 92 Gefallener
– Werk von Maler Lautenbach (Münster)
(NfSuL, 21.09.1920)


Innenstadt
Peterstraße 44
ehemaliges evangelisches Lehrerseminar
heute Staatliches Baumanagement Ems-Weser

– zunächst war ein Gedenkstein geplant, „der die Namen aller jetzigen und ehemaligen Schüler der Anstalt enthalten soll, welche auf dem Felde der Ehre gefallen sind. Es sind schon mehrere 100 Mark eingegangen.“
– Einweihung am 1. April 1927 (späte Errichtung wegen Inflation und Platzfrage)
– früherer Standwort im Treppenhaus des Gebäudes
– Schaffung durch Bildhauerin Elsa Oeltjen-Kasimir
Aufschrift: „DEUTSCHLAND / MUSS LEBEN / UND WENN WIR / STERBEN MÜSSEN / Den zweihundertvierzehn / Gefallenen Brüdern / die Lehrer des Landes“
– der Text folgt einem Refrain aus Heinrichs Lersch´s Gedicht mit dem Titel „Soldatenabschied
– in Bockhorner-Klinker gebrannt, 25 Teile mit 5 Figuren und Texttafeln
– „ein äußerst rares Beispiel expressionistischer Denkmalgestaltung der 20er-Jahre“
– wurde 1985/86 bei Umbauarbeiten geborgen und 2003 durch Stadtarchivar Ahrens auf dem dortigen Dachboden wiederentdeckt
(Der Gemeinnützige, 04.06.1916; NfSuL, 1. & 2.4.1927; NWZ, 4.3.2003; Abbildung bei Ahrens/Wiechmann/Saul, Seite 74
<Literatur> mit diversen Abbildungen


Dobbenviertel
Herbartstraße
Herbartgymnasium
ca. 1920


Dobbenviertel
Theodor-Tantzen-Platz
ehemaliges Staatsministerium
heute Landesbehördenzentrum
„DEN IM WELTKRIEGE / 1914-1918 / GEFALLENEN LANDESBEAMTEN / ANGESTELLTEN U. ARBEITERN / ZUR BLEIBENDEN ERINNERUNG / DAS STAATSMINISTERIUM“
– Anfang 1935 eingeweiht
Staatsministerium
(Oldenburgische Staatszeitung, 31.12.1934)


Dobbenviertel
Haarenufer 9
OTB-Turnhalle
– schwarz gebeiztes Eichenholz mit in Gold geprägten Namen vom 48 Gefallenen
– Schachtschneider schreibt von „drei Gedenktafeln“ (Schachtschneider 2018, S. 41)
– Einweihung am 25. Februar 1923
– Dr. Ing. Heinrich Biebel, August Hinrichs, Bildhauer Michaelsen, Malermeister Reiners
(NfSuL, 6.2.1923 und 6.3.1923)
<Literatur> | <Literatur> | <Literatur>


Dobbenviertel
Theodor-Tantzen-Platz (seit 1960)
– sogenanntes „91er Denkmal“
– eingeweiht am 18. September 1921 durch Generalfeldmarschall Hindenburg
– Entwurf: Prof. Lederer
– ehemaliger Standort bis 1960: Schloßplatz
<Fotolink>


Haarenesch
Paulus-Schule
Margaretenstraße 46
– ehemalige Mittelschule
– „Gefallenen-Gdenktafel“, Sgraffitos
– Entwurf und Ausführung von Gerhard Georg Krüger (Bildhauer und Kunsterzieher)
– „1914-18 / 1939-45 / UNSEREN GEFALLENEN“
– Einweihung am 23. Oktober 1955
(NWZ, 20.10.1955; dort mit Abbildung)
<Literatur>; dort mit Farbabbildung


Haarentor
Ofener Straße
OfenerStr
Gedenkhalle Ostfriesisches Feld-Artillerie-Regiment Nr 62
– eingeweiht am 26. September 1921 / Gedenktafeln 7. Oktober 1923
– Entwurf: Jean Robert Charton
(NfSuL, 24.9.1921, 3.10.1923)


Haarentor
Turnverein „Vor dem Haarentor e.V.“
Standort „Ofenerchaussee“; (heute Ammerländer Heerstraße) „Krückeberg
– Bildhauer Max Gökes (Eversten)
– Gedenktafel für 25 Gefallene (in der Literatur 26 Gefallene)
– Kosten ca. 2.000 Mark
– geplanter Standort „an der Breitseite“ in der Turnhalle
– Einweihung 9. Oktober 1921
– Verlust der Tafel durch den II. Weltkrieg; Namen in der Jubiläumsschrift zum 25. Jubiläum enthalten
(NfSuL, 11.10.1921)
<Literatur>


Haarentor
Katholischer Friedhof
– Gedenksteine ab 1923
– Ausführung durch Bildhauer Heins aus Eversten
(NfSuL, 4.10.1923)


Nadorst
Nadorster Turnverein (heute Sportverein EIntracht)
ehemalige Turnhalle, vermutlich Nadorster Straße 292
– Einweihung 23. Oktober 1921
– zunächst 33 (Einweihung), später 34 gefallene Turner
– 3 Meter hohe Gedächtnistafel von Malermeister Buschmann (Nadorst) gestaltet, Rahmen von Tischlermeister Joh. Harms (Nadorst)
(NfSuL, 25.10.1921)
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Eversten
Hauptstraße/Prinzessinweg
– Ringpfeilerhalle
– Einweigung 22. November 1925
(NfSuL, 23.11.1925)
Hauptstrasse
Zu dieser Anlage siehe unten in den Literaturhinweisen zu den Ringpfeilerbauten; mit Angaben zu diesem Bau.


Eversten
Turnverein Eversten
Standort unklar
– Bildhauer Max Gökes
– Einweihung am 31. Juli 1921
„Sodann wurde die Gedenktafel enthüllt. Dieselbe überraschte sowohl durch das Sinnvolle in dem zugrunde gelegten Entwurf, wie auch durch das Künstlerische Werk des Bildhauers Max Gökes-Eversten. Fünfunddreißig Namen leuchten dem Beschauer in Goldlettern entgegen, Zeugnis gebend davon, daß auch unser Verein dem Vaterlande schwere Opfer hat bringen müssen.“
(NfSuL, 5.8.1921)
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Ziegelhof
Neuer Friedhof
– mehrere Gräberfelder sind vorhanden.
– Ersatz der bisherigen Holzkreuze im Jahr 1922 durch Steine und Grabeinfassungen
– 110 Soldatengräber und 17 Gräber ehemaliger „feindlicher“ Soldaten
(NfSuL, 3.6.1922)
– siehe auch unten unter Bürgerfelde; es befinden sich hier auf dem Friedhof auch die vier Tafeln eines ehamaligen Denkmals von der Alexanderstraße/Chaukenweg.


Donnerschwee
Gertrudenstraße 2
Landwirtschaftskammer
– der Stein liegt im Garten an der Mars-la-Tour-Straße
– 1961 (?)


Donnerschwee
Verein für Bewegungsspiele (VfB)
– Bekanntgabe der Namen der Gefallenen in der Vereinszeitung, Nr. 5, 4.7.1919
<Literatur>


Nadorst
Lindenhofsgarten 2
Turnverein Jahn (heute VfL Oldenburg)
Jahnhalle
– Einweihung 27. August 1922
– 27 Namen; keine weiteren Angaben
(NfSuL, 2.9.1922)
– die Tafel wurde bei Abrissarbeiten der Turnhalle (2022) zunächst geborgen und kam dann in private Hände.
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Osternburg
Cloppenburger Straße
Denkmal des Oldenburger Dragoner-Regiment 19
– im ehemaligen Garten des früheren Offizierkasinos des Regiments
– eingeweiht am 24. April 1921
– Architekt Otto Katzmann
<Link>
(NfSuL, 25.4.1921)


Osternburg
Dreifaltigkeitskirche
Gedenktafel an der Kirche
– Enthüllung am 23. November 1924
(NfSuL, 24.11.1924)


Osternburg
Gräberfeld links der Dreifaltigkeitskirche, Richtung Friedhofsmauer


Osternburg
Osternburger Turnverein (heute TuRa 76)
Ekkardstraße 5
– Einweihung einer Gedenktafel mit 30 Namen am 26. November 1922
– Entwurf Bildhauer Richter; Ausführung Fa. Richter & Urner
„Die Tafel mit den 30 Namen, ruhend auf einem Sockel mit den Zahlen 1914-1918, an deren einer Seite ein junger Soldaten und auf der anderen Seite ein Landsturmmann die Totenwache halten. Mit einem Ornament mit der Inschrift „Unseren Helden“ und dem Eisernen Kreuz ist die Tafel gekrönt.“ (NfSuL, 29.11.1922)
– darüber hinaus soll es ein „Kriegsehrenbuch“ gegeben haben (Schachtschneider 2018, S. 41)
– 31 Gefallene laut Chronik
<Literatur> (S. 63)
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Osternburg
Verein für Rasensport von 1903 e.V.
heute TuRa 76
– Erinnerungstafel mit 24 Namen
– Einweihung am 26.11.1922
<Literatur> (S. 63)
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Osternburg
Uhlenweg (früher Willersweg)
– Denkmal für die Turner des Turnvereins Glück auf (heute GVO)
– Einweihung am 3. Dezember 1922
– Ausführung durch Fa. Richter & Urner
„Auf einem 1 Meter hohen Sockel, inmitten zweier schlanken Eichen, ruht der ebenso große Stein mit den 19 Namen der Gefallenen. Als Ueberschrift findet man die Worte: „Unseren gefallenen Turnern“, unten am Sockel die Zahlen „1914-1918″ und das Vereinswappen.“ (NfSuL, 7.12.1922)
– Erweiterung der Tafeln anlässlich des 60. Jubiläums im August 1954; jetzt 35 Gefallene und Vermisste (NWZ, 5.8. & 4.10.1954)
– 2019 Beschluss zum Abbruch durch den Vorstand; neue Tafel geplant (Uhlenweg) (NWZ, 1.4.2020)
– neue Erinnerungstafel an der Halle Uhlenweg: „In Gedenken an unsere / im 1. und 2. Weltkrieg gefallenen / Vereinsmitglieder“ (NWZ, 19.11.2021)
<Literatur> mit diversen Abbildungen (S. 6, 74, 123, 194, 243)


Osternburg
SSV Victoria (heute GVO; siehe auch dort)
Holler Landstraße
– Sportplatz
– Einweihung 26. März 1961
– ein großer Findling mit der Aufschrift „Zum ehrenden / Gedenken / unsereren gefallenen / Sportkameraden / 1914-1918 / 1939-1945“
– Verblieb des Steins unklar; heute Bestandteil eines Firmengeländes
(NWZ, 25.3.1961)
<Literatur; dort mit Abbildung>


Neuenwege
Ecke Blankenburger Weg/Holler Landstraße
– Stifter des Platzes war Karl Siems
– Einweihung 7. September 1952 durch Pastor Wilkens
– Entwurf Baurat Neidhardt
<Link>
(NWZ, 22.8.1952)
<Literatur>


Tweelbäke
Borchersweg 80
– Entwurf Harms und Hochbauamt Oldenburg


Tweelbäke
Arbeiter-Turnverein Einigkeit
– erste Berichte aus 1920
– Ausfertigung unbekannt
(NfSuL, 30.1.1920)
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Bümmerstede
Sandkruger Str./Alter Postweg
– Einweihung 23. April 1924
<Link>
(NfSuL, 24.04.1923)


Bloherfelde
Bloherfelder Str./Schrampersweg
Bloherfelde
– Denkmal für 41 Gefallene
– Einweihung 23. April 1922
„Das Denkmal hat seinen Platz im Garten der Frau M. Brüggemann an der Straße erhalten und gereicht der ganzen Ortschaft zur dauernden Zierde.“
(NfSuL, 26.4.1922)
<Link>


Bürgerfelde
Alexanderstraße
Turnhalle des Bürgerfelder Turnerbund von 1892 e.V.
– Einweihung am 21. September 1921
– 22 gefallene Turner
– Geschenk von Tischlermeister August Stolle
„Die Tafel fand ihren Platz in der Halle, unter der die Photographien der gefallenen Mitglieder angebracht sind.“
(NfSuL, 23.09.1921 und 29.09.1921)


Bürgerfelde
ehemals Alexanderchaussee Nr. 63, jetzt Alexanderstraße/Cheruskerweg
früher Gaststätte „Zur Erholung“ und „Fischers Parkhaus“ dann „Müllers Parkhaus“

Bürgerfelder Kriegerverein

– Schwierigkeiten bei der Platzsuche; Stadt Oldenburg schlug den Kleinen Bürgerbusch vor (siehe nachfolgendes Luftschiffer-Denkmal)
– dann Privatgrundstück einer Gaststätte (von D. Ohlenbusch?) „hochherzigerweise unentgeltlich zur Verfügung gestellt“
– Ausstellung der Entwürfe im September 1921 im Geschäft des Tischlermeisters Stolle
– Grundsteinlegung am 15. Oktober 1922
– Einweihung am 26. November 1922
– Entwurf Dr. Ing. Heinrich Biebel
– Ausführung durch Joh. Wilkens (lLitung), Anton Tykiel und Joh. Thormählen
Zunächst war an ein Sandstein-Denkmal gedacht, wegen mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten wurde es jedoch in Klinkersteinen ausgeführt.
Achteckiger Bau mit vier Tafeln und einer Widmungstafel aus Schwarzglas. Die vier Tafeln enthalten die Namen von 136 Gefallenen.
Nach dem Abbruch (wann?) wurden die vier Tafeln auf der Friedhof der Auferstehungskirche (Neuer Friedhof) gebracht (Feld A I.III); siehe auch oben: Ziegelhof.
Abbildung in: 100 Jahre Bürgerverein Bürgerfelde e.V. : 1895-1995
(NfSuL, 03.09.1921, 19.07.1922, 30.11.1922)


Bürgerfelde
Kleiner Bürgerbusch
– sogenantes Luftschifferdenkmal
– Entwurf: Dr. Ing Heinrich Biebel
– diese Ausführung enthielt noch in der Mitte des Denkmals ein Hakenkreuz und ein nach unten zeigendes Schwert (siehe Abb. hier)
– Einweihung am 20. August 1933 im Zuge der Eröffung des Oldenburger Fliegerhorstes
„Den gefallenen / Helden / der im / Weltkriege / 1914-1918 / in Ahlhorn- / Wildeshausen / stationierten / Luftschiffer / L. 31. 32, / 39, 43 u. 44.“
(Oldenburgische Staatszeitung, 23.8.1933, dort mit Abbildung; Asche 1988)


Ohmstede
Elsflether Str. 53
Ohmsteder Turnverein
Vereinsgaststätte Müggenkrug
– Einweihung 26. November 1922
– 3 Gedenktafeln für 38 Gefallene
– Entwurf von Vereinsmitglied August Cordes
– Ausführung Bildhauer Blüthgen (Ackerstraße)
(NfSuL, 23.11.1922)
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Ohmstede
Butjadinger Straße/Mittelkamp
– Einweihung: 8. Mai 1921
– Findlinge der örtlichen Bauern; Unterbau von Wöken (Bornhorst)
– ehemalige Tafel aus Sandstein von Fa. Högl
– „1914-1918 / Den gefallenen Brüdern / Die Gemeinde Ohmstede“, oben ein Eisernes Kreuz
– jetzt mit folgender Inschrift: „1914-1918 / 1939-1945 / UNSERN GEFALLENEN BRÜDERN / Gemeinde Ohmstede“
(NfSuL, 2.11.1922)


Ohmstede
Rennplatzstraße
Friedhof Ohmstede
<Link>


Ohmstede
Rennplatzstraße
Ohmsteder Kirche
– im Innern der Kirche befinden sich 2 hölzerne Tafeln


– 1921: Beschluss eine Gedenktafel für 347 Opfer anzubringen
– 1922: Entwurf von Baurat Bitter liegt vor; aufgrund der Vielzahl der Gefallenen lässt sich das Projekt nicht durchführen; Kosten des Entwurfes: 4.000 Mark
– 1933: Kirchenrat beschließt den Bau eine Ehrenmales; Entwurf des Holzschnitzers Wichmann; Gesamtpreis 2.300 Mark; Anbringung in der Kirche, recht und links neben dem Durchgang verbunden mit dem mittleren Bogen und Inschrift „Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott. Gebt unserem Gott die Ehre!
– Einweihung: 29. Oktober 1933
(NfSuL, 30.10.1933)
<Literatur>

Eine der im Jahr 1925 im Glockenturm angebrachten Glocken trug folgende Inschrift:
„Unseren 1914-1918 gefallenen Brüdern zum Gedächtnis. Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft.“
Diese Glocke wurde, wie die weiteren vorhandenen Glocken auch, im Februar 1942 entfernt und vermutlich eingeschmolzen.
<Quelle>


Ohmstede
Evangelische Kirche Ohmstede
– Standort und Verblieb unklar
– früher: Eingangsbereich der evang. Kirche
– Gedenkbuch mit dem Titel „Den Gefallenen und Vermissten der Ortschaft Bloherfelde gewidmet
(Schachtschneider 2018, S. 41)


Ohmstede
Wilhelmshavener Heerstraße/Etzhorner Weg
– Einweihung 1905 durch den Kriegerverein
– Gedenken an Opfer des 1870/1871-Krieges
– Denkmal wurde 1986 restauriert, nachdem der Kopf des Adlers abgeschlagen wurde; Neugestaltung des Adlers durch Udo Reimann
– erneute Restaurierung 2015-2016 (10.000 EUR);
<Link>
(NWZ, 13.8.1986, 12.03.2015)


Ofenerdiek
Ofenerdieker Straße/Paul-Tantzen-Straße
Entwurf: Horst Neidhardt


Landwirtschaftliche Schule
(vermutlich eine Einrichtung der Landwirtschaftskammer)
Standort unklar
– zwei Ehrentafeln aus Eiche
– damaliger Standort unbekannt
– Einweihung am 20. März 1921
„Mit diesen Worten fiel die Hülle von den auf der Bühne aufgestellten beiden eichenen Gedenktafeln. Sie enthalten, von Eichenblattschnitzwerk umrahmt, 62 Namen von Gefallenen und reden in ihrer schlichten Weise doch eine eherne ergreifende Spreche.“
(NfSuL, 21.03.1921)
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Verein „Camera obscura“
– Gedächtnisfeier im Gymnasium (ehem. Prinzenpalais) für 24 „Cameralisten“
– künsterlisch gestaltetest „Heldenbuch“ mit Bildern und Lebensläufen der gefallenen Mitglieder
– vermutlich 1. April 1923
(NfSuL, 5.4.1923)
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Katholischer Gesellenverein zu Oldenburg
ehem. Standort: Vereinsgaststätte „Haus Niedersachsen“, Grüne Straße
– Diskussion über Ehrentafel seit 1928
– 23 Gefallene namentlich bekannt
– Finanzierung durch Zahlung von 1.- Reichmark pro Mitglied im Jahr 1930
– Ehrentafel in Holz gearbeitet mit einer Nachbildung des Kolping-Denkmals (?)
– Tafel durch Kunsttischlermeister Bernhard Strohschnieder geschnitzt, Denkmals-Nachbildung durch Kunstdrechslermeister Hermann Wieschhaus (Hildesheim) geschnitzt (Wert 300 Reichsmark)
– Hermann Wieschhaus erhielt für seine Arbeit 75.- Reichsmark
– Einweihung mit Angehörigen der Gefallenen am 12. April 1931 im Vereinszimmer im Haus Niedersachsen
– heute nicht mehr vorhanden (Sieve 2018)
<Literatur> (Band II und III)


Katholische Kirchengemeinden
In den oldenburger katholischen Kirchen befinden sich wohl keine gemeindebezogenen Erinnerungstafeln o.ä. Stattdessen wurde in der St. Maria, Mutter der Sieben Schmerzen-Kirche im Cloppenburger Stadtteil Bethen eine zentrale Erinnerungsstätte errichtet (3.717 Gefallene insgesamt).
<Literatur>


„Um die Errichtung würdiger Ehrenstätten für unsere dem Kriege zum Opfer gefallenen Helden nach Möglichkeit sicherzustellen“ richtete das Oldenburgische Staatsministerium im Mai 1918 eine „Beratungsstelle für Kriegerehrungen“ ein, die mit vier Personen besetzt war (Baurat Ritter, Oberkirchenrat Tilemann, Kaplan Vorwerk und Hofgarteninspektor Immel). Über die Arbeit der Kommission ist nichts weiter bekannt geworden (Oldenburgischen Anzeigen, 26.05.1918).


Am 14. September 1921 warnten die Nachrichten aus Stadt und Land vor einem „Kriegerehrentafel-Schwindel“. Offensichtlich nutzten geschäftstüchtige Leute auch das Gedenken an die Weltkriegstoten für ihre Zwecke.


Literatur:
# Ahrens, Claus ; Wiechmann, Gerhard ; Saul, Klaus: Oldenburg 1914 – 1918 : ein Quellenband zur Alltags-, Sozial-, Militär- und Mentalitätsgeschichte der Stadt Oldenburg im Ersten Weltkrieg. Oldenburg, Verlag Isensee, 2014
# Ehmler, Christof: Erinnern an die Vergangenheit – Mahnen in der Gegenwart – Lernen für die Zukunft: Denkmäler für Kriegsopfer. In: Das Land Oldenburg – Mitteilungsblatt der Oldenburgischen Landschaft, Nr. 109, IV. Quartal 2000, Seite 18 f. Oldenburg, 2000
# Götz, Georg: Der Typus der Ringpfeilerhalle als Kriegerdenkmal im Oldenburger Land. In: Oldenburger Jahrbuch, Band 108. Oldenburg, Verlag Isensee, 2008
# Hagen, Dietrich: Oldenburger Steinlese : Studien zur Natursteinverwendung und Dokumentation der steinernen Denkmäler, Brunnen und Skulpturen in der Stadt Oldenburg. Oldenburg, Verlag Isensee, 1993
# Peter Sieve: Gedenkbuch für die Opfer des Ersten Weltkriegs aus den katholischen Gemeinden des Oldenburger Landes. Bethen, CSW-Druckerei Dinklage, 2018


Weblinks:
digital.lb-oldenburg.de: Nachrichten für Stadt und Land (NfSuL) Digitalisate
nwzonline.de: Erinnerung an die Toten der Kriege | 19.11.2014
nwzonline.de: 100 Jahre Erster Weltkrieg
volksbund.de: Suche von Kriegsgräberstätten