Im Stadtbild von Oldenburg ist bei genauer Suche eine Vielzahl von Oldenburger Landes- und Stadt-Wappen zu finden.
Diese Seite soll ihnen im Rahmen eines Rundganges oder einer Fahrradtour eine Übersicht über diese Wappen mit weiteren kurzen Anmerkungen geben.
Nutzen sie auch die hier bereitgestellte Karte zur Übersicht.
Cloppenburger Straße, Dreifaltigkeitskirche
An der Kanzel in der Kirche befinden sich zwei Wappen.
Links das Wappen des Kirchenstifters Graf Anton Günther, rechts das Wppen seiner Frau Sophia:
Stiftung der Kirche durch Graf Anton Günther im Jahr 1616
Kanalstraße 15
ehemalige Hebammen-Lehranstalt
Baujahr 1902 (Quelle: Brake, Krüger, 1994, Seite 214)
Damm 43
Niedersächsiches Staatsarchiv, Standort Oldenburg
Holzwappen, wohl Vorlage für das Wappen am Fürstenbau (siehe unten)
Schleusenstraße
Graf-Anton-Günther-Schule
Mosaikbild des Grafen mit Wappen oben links.
Mozartstrasse
Oberlandesgerichts Oldenburg
- Lichter Platz für ein Glasmosaik: Kunstwerk von Georg Schmidt-Westerstede ziert nun Oberlandesgericht
- http://www.schmidt-westerstede.de
Elisabethstraße 8
Amtsgericht
Schloßgarten
gegenüber des Heuschobers, an der Wand zwischen Glas-Pavillon und Hofgärtnerhaus
evtl. früher am Hoffinanzgeäude angebracht
Wappen des Herzogs Peter Friedrich Ludwig (1785-1828)
von links nach rechts:
oben: Norwegen / Schleswig
mitte: Holstein / Lübeck / Stormarn
unten: Oldenburg / Dithmarschen / Delmenhorst
Gartenstraße 9
Gemeinde Unfallversicherung
Schlosswall 16
Elisabeth-Anna-Palais
Holzstühle
heutiges Sozialgericht
Schloßplatz
Schloß
Auch im Innern des Schlosses finden sich Wappen:
Erklärung: Unter der dänischen Krone und umkränzt von Danebrog- und Elefantenorden zeigt der Wappen drei ineinander geschachtelte Schilde. Auf dem äußersten, durch den Danebrog gevierten Schild, drei Löwen für das Königkeich Dänemark, den mit der Axt des heiligen Olaf bewehrten streitenden Löwen für Norwegen, drei Kronen für die schweischen Besitzungen, die Löwen und die neun Heralde für Gotland, sowie den Lindwurm um Schildfuß. auf dem nächstfolgenden gevierten Schild die beiden Löwen für Schleswig, Nesselblatt für Holstein, Schwan für Stormarn und den Reiter für Dithmarschen. Das gespaltene innere Herzschild zweigt die Wappen von Oldenburg und Delmenhorst.
Literatur: Nordwest-Heimat; Beilage zu Nr. 221 der Nordwest-Zeitung, 12.09.1968
Wappen-Mosaik und Abbildungen von Großherzögen |
Schmuck-/Gedenktafel, deutsch-hebräisch |
Weitere Wappen im Thronsaal und Hoftheater
Besondere Beachtung fand im Jahr 1908 ein florales Wappenbild in Form des Oldenburger Wappens im Schlosshof. Im Archiv des Schlossgartens befinden sich noch die Pläne und eine Fotografie dazu.
Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Rückkehr Herzog Peter Friedrich Ludwigs nach Oldenburg, im Jahr 1913, wurde ebenfalls dieses Wappenbild erstellt.
Markt
Lamberti-Kirche
Epitaphe von Graf Anton I (1505-1573) und Ehefrau Sophie (1521-1571)
Literatur: Der Wappenschmuck der Grabplatten Graf Antons I. von Oldenburg und Delmenhorst und Gräfin Sophias in der Oldenburger St.-Lamberti-Kirche (Jörgen Welp)
Sarkopharg Sopie v. Holstein-Sonderburg, Ehefrau von Graf Anton-Günther
oben: Norwegen / Schleswig
unten: Holstein / Dithmarschen / Stormarn
mitte: Oldenburg / Delmenhorst
Herzogliche Loge
Markt 12
Bremer Landesbank
erbaut 1911
Bremisches (im Vordergrund!) und Oldenburger Wappen
Rathaus
Marktseite
Stadtwappen
Straßenseite
Stadtwappen mit Abbild des Hl. Lambertus
(vermutlich in Anlehmung an ein Siegel der Stadt aus dem Jahr 1366; siehe hier
Über dem Glockenspiel
Stadtwappen über Glockenspiel
In Gold eine Zinnenmauer, darüber drei blau bedachte Spitztürme,
der mittlere breiter und höher; im blau umrandeten schwarzen Tor
ein gelehnter goldener Schild mit zwei roten Balken (Furchert, 2003)
Ratssaal
Markt 2
heute Cafe Florian
erbaut ca. 1630 oder nach dem Stadtbrand 1679?
gehörte unterschiedlichen adeligen Familien, Ratsherren und Geschäftsleuten
(Quelle: Brake/Krüger, S. 55-57; Asche, S. 40, 49 u. div. Abb.)
Die Wappenschilder waren offensichtlich nicht ausgemalt (Sello 1896, Seite 34)
Kleine Kirchenstraße
Ehemaliger Eingangsfassage der Markthalle
1884 erbaut
1980 geschlossen und verwahrlost
1990 Eröffung des heutigen Lamberti-Hofes
Burgstraße
Antiquitäten-Geschäft
zum Verkauf bestimmte Fensterbilder
Gaststraße 14
von links nach rechts:
links oben: Oldenburg / Delmenhorst
links unten: Lübeck / Jever / Birkenfeld
rechts oben: Herzogtum Mecklenburg / Herrschaft Rostock
rechts mitte: Fürstentum Schwerin / Grafschaft Schwerin / Fürstentum Ratzeburg
rechts unten: Herschaft Stargard / Fürstentum Wenden
Eigentümer war Hoftheater-Maschinenmeister Otto Duphorn. Unterhalb des Gurtsimses wurde wahrscheinlich anlässlich der Eheschließung zwischen Friedrich August und Elisabeth von Mecklenburg (1895) dieses Wappen angebracht.
Kurwickstraße
Fensterbild
Kurwickstraße / Lange Straße
Oldenburg+Delmenhorst / Jever
Kniphausen / Oldenburg+Delmenhorst
1682 Errichtung eines Kaufmannshauses
1828 kaufte es Hinrich Lebrecht Kirchhoff
1838 verkauft an Tabakfabrikant Johann Karl Propping (Tabak-Fabrik)
mehrfache Besitzwechsel um 1890, Erwerbung durch Hoyer-Brauerei
1894 Umbau der Tabak-Fabrik zu einem repräsentativen Hotel „Graf Anton Günther“
Prof. August Oetken schuf das ausdrucksvolle Außenfresko des Grafen auf seinem Pferd Kranich (Quelle: www.alt-oldenburg.de)
Altes Gymnasium
Theaterwall 11
Fassadenschmuck | (ab 1828) über der Tür der Aula: Herzschild: Oldenburg / Delmenhorst Lübeck / Jever / Birkenfeld Außenschild: Norwegen / Schleswig Holstein / Stormarn Dithmarschen / Kniphausen |
Literatur: Jürgen Weichardt – Die Wappen in der Aula des Alten Gymnasiums. In: Altes Gymnasium Oldenburg 1773-1973. Seite 129 ff.
Staatstheater
Theaterwall
Wappen Oldenburg und Sachsen (rechts)
Peter II. von Oldenburg war verheiratet mit Elisabeth von Sachsen-Altenburg. In seiner Rgierungszeit entstand das Theater (1893).
Bericht Nordwest-Zeitung
Wallstraße 3
ehem. Hofbuchbinderei
erbaut 1803
1839 Eigentum des Buchbinders Meyer
1848 Buchbinder, später (1897) Hofbuchbinder Timpe
letztes stadtoldenburgisches Beispiel für das Haus einen Hoflieferanten; nur diese durfte das Wappen führen
Lange Straße 8/9
Volksbank
Oldenburg / Delmenhorst
Lübeck / Jever / Birkenfeld
erbaut 1908
Georgstraße / Grüne Straße
Ehemalige Nordwest-Zeitung
Künstler: Georg Schmidt-Westerstede, um 1970; Material: verzinktes Eisenblech mit Kupfermosaiken
Wappensammlung als Fassadenschmuck; 2020 mit dem Auszug der NWZ entfernt.
Staugraben 11
Öffentliche Versicherung Oldenburg
Peterstraße
Garnisonkirche
„In den Rosetten der großen Querschiffsfenster blieben die Schilder mit dem oldenburgischen Wappen als letzte Reste der ursprünglichen Farbverglasung von 1903 erhalten.“
Es sind in der Kirche noch vier Stühle mit Wappen vorhanden.
erbaut 1903
Peterstraße 42
ehemaliges Lehrerseminar
im großen Saal an der Orgel
Pferdemarkt
heute Standesamt
Birkenfeld / Oldenburg-Delmenhorst / Jever / Lübeck
frühere Militärschule, 1837-1838 erbaut
später (1848-1917) als Oldenburgischer Landtag genutzt
1917-1925 als Säuglingsheim genutzt
seit 1984 als Standesamt der Stadt Oldenburg genutzt
Pferdemarkt
ehem. Eisenbahndirektion
Eine weitere Wappenabbildung ist noch vorhanden; siehe hier.
Donnerschwee
ehem. Flak-Kaserne Oldenburg
Gebäude 23, Offiziersheim
Donnerschweer Straße
Allianzwappen, wie in der Gaststraße (siehe oben)
Oldenburg/Mecklenburg, ab 1895
Gertrudenkirchhof
Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Krieges 1870/71
in der Nähe des Mausoleums
Hinweis und Fotos siehe: www.alt-oldenburg.de
zum Friedhof siehe ausführlicher in: Brake, Krüger, 1994, Seite 277 ff.)
Mars-la-Tour-Straße / Gertrudenstraße
Landwirtschaftskammer
jeverschem Löwen im Herzschild |
1911 erbaut
seit dem im Besitz der Landwirtschaftskammer
Am Stadtmuseum 4
Stadtmuseum
Im Stadtmuseum / Ahnentafel im Stadtmuseum mit Wappen
Weitere Wappenabbildungen auf Bildern etc. vorhanden
Die Löwenskulptur mit Landeswappen befand sich ursprünglich am Brunnen (Architekt Ludwig Klingenberg) vor dem alten Rathaus am Markt. Sie kam dann später auf den Treppensockeln der sogenannten Jürgen’chen Villa am ehemaligen Eingang des Stadtmuseums in der Raiffeisenstraße. Heute im Magazin des Stadtmuseums.
Moslestraße 6
Industrie- und Handelskammer
Zusätzlich eine Schmiedearbeit links hinter dem Tor des Parkplatzes der IHK (an der Steitenwand des Hauses Raiffeisenstraße 38).
Bahnhofsplatz
sogenannter „Fürstenbau“
Empfangsgebäude der grossherzoglichen Familie, gebaut 1911-1915
Wappen in Muschelkalk gehauen
Bahnhofsstraße 13
1869-1885 Waffenquartier
1885-1899 Hotel du Nord
1899-1938 Bahnhofshotel
1938-1945 Neues Bahnhofshotel
1945 Bombenzerstört
1945-1974 Hotel Deus
1974-1977 Bauruine
seit 1978 Justizgebäude (Staatsanwaltschaft und Amtsgericht)
Bleichenstraße 5
zwar kein Wappen, aber dennoch nicht unbedeutend:
Die Oldenburgische Landesflagge in einem Steinrelief
Haus von 1862
Poststraße
ehemaliges Hauptpostamt
von links nach rechts:
links oben: Oldenburg / Delmenhorst
links unten: Lübeck / Jever / Birkenfeld
erbaut 1900-1902
Vorgängerbau von 1855 im bedeutenden Backsteinbau
danach Abriss und Neubau „als hohe Leistung des Historismus“
von 1902 bis 1978 als Postamt genutzt
danach als Fernmeldeamt, heute Telekom (Quelle: Brake & Krüger, Seite 140)
Stautorkreisel; Brücke am Jordan
TO OLDEN*BO*CH VNDE DELMEN-HORST * 1553 |
Landeswappen: Wappenstein des ehem. Graf-Christopher-Hauses
Renaissancebau von 1552; abgerissen 1926
Im Mauerwerk der Brücke über den Jordan (Wasserseite)
Staulinie / Staustraße
Stadtwappen
Herkunft unklar
Im Mauerwerk der Fußgängerbrücke (Wasserseite)
Theodor-Tantzen-Platz 8
ehemaliges Staatsministerium
Tappenbeckstraße
ehemaliger Oldenburger Landtag
im Foyer
Fotovorlage: Jörg Welp, Oldenburgische Landschaft
Bearbeitet durch Martin Schmid
im Oldenburg-Zimmer (ehem. Kabinettssaal)
Stuhlverzierung an der Rückenlehne
Ratsherr-Schulze-Straße 5
Herkunft unbekannt
Marschweg
Marschwegstadion
Philosophenweg
Botanischer Garten
Im Gartenbeet auf der Rückseite der „Grünen Schule“
Nadorster Str. 155
Bezirksverband Oldenburg
Tweelbäke
auf dem Gelände der Straßenmeisterei Oldenburg
Wappen in Apen, Berlin, Birkenfeld, Bockhorn, Brake, Bremerhaven, Cloppenburg, Dangast, Dedesdorf, Delmenhorst, Dinklage, Dötlingen, Eutin, Flensburg, Hannover, Hasbergen, Hude, Jever, Neuenburg, Nordenham, Rastede, Reitland, Rodenkirchen, Schwei, Varel, Vechta, Wangerooge, Wardenburg, Westerstede, Wiefelstede, Wüppels und Zetel.
Die drei Hauptformen des Oldenburger Wappens
1. Wappen von Graf Anton Günther bei Antritt seiner Regierung
2. Wappen von Graf Anton Günther bei Ende seiner Regierung (vermutlich „falscher“ Löwe in Feld 3 (Kniphausen)
3. Wappen des Oldenburger Grafen Johan XIV bis Johann XVI, später auch Wapen des Freistaates und Landes Oldenburg.
Schraffierungen in der üblichen Schraffierung.
Quelle: Mitteilungsblatt der Oldenburgischen Landschaft, Nr. 41, Dezember 1983
Geschichtliches
Die Oldenburger Grafen und auch ihr Delmenhorster Zweig bedienten sich bis ca. 1475 des Oldenburger Wappens; zwei rote Balken auf gelbem (goldenem) Grund (abgebildet z. B. im Sachsenspiegel von 1336). Einer Sage nach stammen die zwei roten Streifen von einem Kampf des Grafen Friedrich gegen einen Löwen.
Erst auf einem Siegel einer Urkunde vom 3. April 1475 ist zusätzlich das Steckkreuz dargestellt.
Als erster bediente sich Graf Gerhard der Mutige etwa im Jahr 1500 beider Wappen, den Streifen und dem Steckkreuz.
Die Möglichkeiten der Herkunft dieses Steckkreuzes beschreibt Sello im Jahr 1892 vielfältig. Eine „Lösung“ der Herkunft bietet er aber auch nicht an. Trotzdem wird das Steckkreuz als „Delmenhorster Wappen“ gewertet (z. B. Furchert, Band I, S. 10).
Nachdem die Herrschaft Jever an Oldenburg gefallen war (1575), übernahm Graf Johan den jeverschen Löwen (gelb in blau) als Herzschild auf dem Oldenburg Wappen (Abb. bei Lübbing, 1951 und oben Schleusenstraße).
1623 kam auch die Herrlichkeit Kniphausen zu Oldenburg. Aber erst 1660 wurde der Kniphauser Löwe (schwarz in gelb) auch im Wappen dargestellt (siehe oben „Grundformen“ und Kurwickstraße).
Nach dem Tod von Graf Anton Günther fiel Oldenburg an Dänemark. Von dort aus wurde das Wappen nun „vereinfacht“ und man kam wieder mit den Streifen und dem Steckkreuz aus (siehe oben Schloßportal). Durch diese „Vereinfachung“ verlor das Steckkreuz seine ursprüngliche Form und wurde in die Länge gestreckt.
Auch nachdem Oldenburg 1773 selbstständiges Herzogtum wurde und durch die Fürstbischöfe von Lübeck aus dem Hause Oldenburg-Holstein-Gottorp legitimer Nachfolger der alter Herrscherfamilie wurde, blieb man vorerst bei der „dänischen Variante“.
Im Jahr 1829 nahm Paul Friedrich August (Großherzog von Oldenburg) ein geändertes Wappen an; nunmehr im dritten Feld das Wappen des Fürstentums Lübeck (gelbes Kreuz mit Bischofsmitra auf blaubem Grund), im vierten Feld das Wappen des Fürstentums Birkenfeld (rot in weiß geschachtet) und dazwischengepfropft als fünftes Feld (Schildspitze) den Löwen der Herrschaft Jever (siehe oben Poststraße, Lange Straße und Theodor-Tantzen-Platz; siehe unten Gesetzestext). Unberücksichtigt blieben in dieser Wappenform Varel-Kniphausen, Wildeshausen sowie Cloppenburg und Vechta die seit 1803 an Oldenburg gefallen waren.
Dieses Wappen hatte Bestand bis zur Abdankung des Fürstenhauses im Jahr 1918.
Der nachfolgende Freistaat Oldenburg nahm dann im Jahr 1919 auf Anregung von Sello ein farblich neugestaltete Wappen an. In einem Gutachten dazu bemerkt er, dass durch ein „nicht zu erklärendes Missverständnis“ die Farben in der bisherigen Fassung nicht korrekt dargestellt wurden. Die Farbe Blau verschwindet vollständig aus dem Wappen, nur Rot und Gelb bleiben übrig (siehe unten Gesetzestext). In der Presse heisst es dazu: „Aus dieser überlieferten Farbenzusammenstellung geht hervor, daß dem allgemeinen Volksempfinden die neuen Wappenfarben des Freistaates Oldenburg Gelb-Rot nicht geläufig sind und auch nicht werden können“. Und weiter: „Der augenblickliche Zustand, das Blau-Rot im Wappen nach Auffassung des Volkes, das Gelb-Rot von Staatswegen, ist unmöglich.“ (Nachrichten aus Stadt und Land, 15.12.1926)
Ein neuerliches Gutachten aus dem Jahr 1926 widerlegt die Meinung von Sello. In der Bekanntmachtung des Staatsministeriums vom 29. Oktober 1926 wird nun wieder das dritte und vierte Feld in Blau ausgewiesen (siehe unten Gesetzestext).
Der oldenburgische Ministerpräsident Tantzen bestimmt im Jahr 1946 die neue Landesdienstflagge. „Auf der Kreuzung der roten Streifen ist das Landeswappen angebracht; dieses hat im quadrierten Schild im ersten und vierten goldenen Feld je zwei rote Balken, im zweiten und dritten blauen Feld je ein goldenes, an den Enden verbreitertes und eingekerbtes, am Fuß mit einer Spitze versehenes Kreuz.“
Zusammengestellt nach Hermann Lübbing, Was die Oldenburger im Schilde führen, 1951.
Gedicht:
Der Schild Oldenburgs.
Du sollst nicht weichen,
Du stolzes Schild,
Geschmückt mit Zeichen,
So stark als mild,
Halt´hell im Schilde,
Mein Oldenburg,
Dein Schildgebilde,
Dann hilft Gott durch.
Blank strahlte immer
Auf blauem Feld
Dein Kreuz! Sein Schimmer
Sei deine Welt,
Und, goldumschimmert,
Dein Balken Rot,
Bleib unzertrümmert,
Was immer droht.
Eduard Closter (1808-1880)
Aus einer längeren Dichtung: die Schile der drei deutschen Nordseeküstenlande
Quelle: Heil Dir, o Oldenburg; Aufsätze und Gedichte, E. Pleitner, 1901
Literatur:
Asche: Das Bürgerhaus in Oldenburg, 1982
Becker [Hrsg.]: „Euer Garten ist die Welt“ : Schlossgarten Oldenburg ; 200 Jahre Gartenkultur in Nordwestdeutschland, 2014
Brake, Krüger: Oldenburg im Profil : Erkundungen und Informationen zur Stadtentwicklung, 1995
Flinsch, Riedel und Volkhardt: Das Wappen der Oldenburgischen Landschaft. In: Mitteilungsblatt der Oldenburgischen Landschaft, Nr. 41, Dezember 1983
Furchert: Oldenburgisches Wappenbuch, Band I, 2003
Furchert: [Wappen und Flaggen des Oldenburger Landes], Band II, wird im Jahr 2013 erwartet
Hammelmann, Hermannus: Oldenburgisch Chronicon, 1599
Kalvelage, Trippler: Münzen der Grafen, Herzöge und Grossherzöge von Oldenburg, 1996
Lübbing; Was die Oldenburger im Schild führten. In: Der Oldenburgische Hauskalender, 1951
Oldenburgische Landschaft: Wappen [elektronische Ressource], Stand: 5.2.2013
Sello, Georg; Das oldenburgische Wappen. In: Jahrbuch für die Geschichte des Herzogtums Oldenburg, Band I, 1892
Schumann: Die Garnisonkirche zu Oldenburg : 100 Jahre an der Peterstraße, 2003
Sello, Georg: Historische Wanderung durch die Stadt Oldenburg, 1896
Sello, Georg; Die Wappen, Flaggen und Kokarden des Grossherzogtums Oldenburg. In: Der Flaggenkurier 27/2008
Gesetzliche Grundlagen:
Regierungs-Bekanntmachung vom 28. November 1829 (veröffentlicht am 5. Dezember 1829):
Zum Landeswappen:
„Das Großherzogliche Oldenburgische Wappen in ein zweyfach in die Länge und dreyfach quer getheilter Schild mit einem Mittelschild.
Der Mittelschild ist ein gevierter Schild mit einer zwischen die beyden Quartiere eingepfropften Spitze.
Das erste Schild: im goldenen Felde zwey rothe Quer=Balken; wegen der ehemaligen Grafschaft Oldenburg.
Das zweyte Quartier: im blauen Felde ein goldenes schwebendes unten zugespitztes Kreuz; wegen der ehemaligen Grafschaft Delmenhorst.
Das dritte Quartier: im blauen Feld ein goldenes schwebendes Kreuz, welches mit einer Bischofsmütze bedeckt ist; wegen des Fürtenthums Lübeck.
Das vierte Quartier: von Roth und Silber geschacht; wegen des Fürstenthums Birkenfeld.
In der Spitze: im blauen Feld ein goldener goldgekrönter Löwe; wegen der Erbherrschaft Jever.
Dieser Mittelschild, welcher die Wappen sämtlicher, das Großherzogthum Oldenburg ausmachenden Lande in sich vereint, steht unter einer könliglichen Krone.“
Hierbei fehlen jedoch die dazugehörigen Amt Wildeshausen und die drei münsterlischen Ämter Friesoythe, Cloppenburg und Vechta.
Zum Grossherzoglichen Wappen (Rückenschild) wird weiter ausgeführt:
oben rechts: goldener gekrönter Löwe = Norwegen / oben links: goldenes Feld zwei übereinander gehende Löwen = Herzogtum Schleswig
mitte rechts: ausgebreitetes Nesselblatt = Herzogtum Holstein / mitte links:rotes Feld mit silbernem Schwan = Land Stormarn
unten rechts: rotes Feld mit Reiter = Dithmarschen / goldenes Feld schwarzer gekrönter Löwe = Herrschaft Kniphausen.
Bekanntmachung des Staatsministeriums für den Freistaat Oldenburg, 3. Oktober 1919 (veröffentlicht am 15. Oktober 1919):
Zum Landeswappen:
„Das Landeswappen ist, wie folgt, festgestellt worden: Im quadrierten Schilde im 1. und 4. goldenen Feld je zwei rote Balken, im 2. und 3. roten Feld je ein goldenes, an den Enden verbreitertes und eingekerbtes, am Fuß mit einer Spitze versehendes Kreuz.
In den Landesteilen Lübeck und Bírkenfeld wird auf dem Landeswappen das Wappen des Landesteils als Herzschild geführt.“
Bekanntmachung des Staatsministeriums für den Freistaat Oldenburg, Gesetzblatt vom 29. Oktober 1926:
„Das Landeswappen ist, wie folgt, festgestellt worden: Im quadrierten Schilde im ersten und vierten goldenen Feld je zwei rote Balken, im zweiten und dritten blauen Feld je ein goldenes, an den Enden verbreitertes und eingekerbtes, am Fuß mit einer Spitze versehendes Kreuz.
In den Landesteilen Lübeck und Bírkenfeld wird auf dem Landeswappen das Wappen des Landesteils als Herzschild geführt.
Das Wappen des Landesteils Lübeck enthält in blauem Felde ein goldenes, schwebendes Kreuz, das mit einer Bischofsmütze mit wegfliegenden Binden bedeckt ist.
Das Wappen des Landesteils Birkenfeld ist von Rot und Silber geschacht.“